Gillian McAllister - wie ihre Romanfiguren authentisch werden
Die englische Krimi-Bestsellerautorin (Wo fing das Böse an? und Findest du sie, wirst du alles verlieren, Piper Verlag) hat keine Eile bei der Entwicklung ihrer Romanfiguren:
"Ich verbringe viel Zeit damit, darüber nachzudenken, wer die Figuren wirklich sind, wenn ich weiß, was die Handlung ihnen abverlangt. In "Findest du sie, wirst du alles verlieren" muss Julia eine hingebungsvolle Polizistin sein, damit der Roman funktioniert. Und dann denke ich über die Essenz dessen nach, was sie ausmacht. Normalerweise kann ich die irgendwann in einer Zeile zusammenfassen, und das versuche ich bei allen Figuren. Am Anfang sagt Julia zum Beispiel über ihren Mann, er sei die letzte Person, die noch Semikolons in Textnachrichten verwende. Ich fühle mit dieser Zeile, wer er ist. Aber es dauert sehr lange, um zu dieser einen Zeile zu kommen. Ich denke und denke und denke."
aus: "Wie die Zeit vergeht" von Meike Dannenberg - BÜCHERmagazin 4.2024