Lizzie Doron: Schreiben im Krieg

Die Schriftstellerin Lizzie Doron ("Nur nicht zu den Löwen", dtv / "Der Anfang von etwas Schönem, dtv) lebt in Tel Aviv und gilt als unerschrockene Regierungskritikerin. Konfrontiert mit dem Leid auf beiden Seiten ist das Schreiben für sie überlebenswichtig geworden:

"Ich schreibe die ganze Zeit wie verrückt. Das Schreiben ist der einzige Ort, an dem ich mich frei fühle. Im Schreiben drückt sich meine Hoffnungslosigkeit aus - aber diese Hoffnungslosigkeit ist auch kraftvoll. Ale Themen, Figuren, Ereignisse, die in meinen Texten vorkommen, handeln von dem neuen Leben seit dem 7. Oktober vor einem Jahr. Es ist eine neue Realität, die mich umgibt. Und die einzige Weise, wie ich mit dem, was passiert, umgehen kann, ist, diese Realität in geschriebene Worte zu verwandeln.  Ich habe ein Buch geschrieben, eine Art  Tagebuch, das dokumentiert, was seither passiert ist - mit mir und meiner Familie."

aus: "Ich bin eine Feindin im eigenen Land" Interview von Kira Kramer mit Lizzie Doron - Frankfurter Allgemeine Zeitung 7.10.2024