Peter Stamm: "Schreiben heißt ... sich selbst zu fressen"
"Literatur wird zwar auf Papier gedruckt, aber aus Leben gemacht."
"Schreiben heißt ja, die Welt und sich selbst zu fressen und zu verdauen, die Welt und sich selbst zu beherrschen und zu manipulieren. Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind in ihren Werken die schlimmsten Diktatoren, die über Leben und Tod entscheiden, als sei es nichts. Nur schon deshalb ist es vorzuziehen, dass sie ihre Phantasien im geschützten Raum der Fiktion ausleben."
Von Peter Stamm erschien in diesem Jahr der Roman "Das Archiv der Gefühle" im S. Fischer Verlag.
aus: "Schreiben heisst, die Welt zu fressen" von Peter Stamm - Neue Zürcher Zeitung 2.12.2023