Sabine Gruber: Anfang und Ende
"Schreibe ich, ist mir Lärm unerträglich. Ich ziehe mich zurück, sage Verabredungen ab, bin zerstreut. Spätestens, wenn die Milch überkocht, ein Glas umfällt, das Kalenderblatt tagelang dasselbe bleibt, weiß ich, jetzt entkomme ich dem Schreiben nicht mehr. Die Romanfiguren haben sich in meinem Kopf eingenistet, sie begleiten mich durch den Tag. Wenn der Text fertig ist, sind sie alte Freunde. Dann schmerzt es, dass sie nicht zur Tür hereinkommen können, dass sie nicht aus Fleisch und Blut sind."
aus: "Schreiben ist meine Art zu atmen" - Brigitte Kultur 2/04