Frederieke Mayröcker: Arbeit am Gedicht

"Wenn ich anfange, an einem Gedicht zu arbeiten, dann erscheint mir das wie eine ganz  gerade Linie. Und dann werden Punkte hineingepfeffert. Ich begebe mich auf Abwege des Umbruchs und des Umschwungs. Das macht dann den Reiz eines Gedichts aus, das anfänglich sehr verständlich erscheint. Wenn man es dann genauer anschaut, dann ist es in Wahrheit ganz anders."

aus: "Schreiben oder vor die Hunde gehen" Andreas Breitenstein und Paul Jandl Im Gespräch mit der Büchner-Preisträgerin - Neue Zürcher Zeitung 27.10.2001