Leon Engler: "Botanik des Wahnsinns"

ist der Titel des Debütromans von Psychologe Leon Engler. Birgit Schmid hat mit ihm darüber gesprochen in wie weit sein Roman Autofiktion ist und gefragt: "Sie nennen das Schreiben eine therapeutische Reise: Verstehen Sie sich heute besser?

"Man sollte den Roman nicht als meine Familiengeschichte lesen. Ich würde einer Autobiografie aber auch nicht mehr trauen als einem Roman, was die Wahrheitsfindung angeht. Wir erfinden uns Geschichten, die wir irgendwann für unser Leben halten."

"Das Schreiben mag etwas Therapeutisches haben, aber nein. Ingeborg Bachmann hat gesagt: Wir haben keine Begriffe, wir haben die Krankheit. Das Verstehen ist uns nicht gegönnt. Ein Rest Rätselhaftigkeit, etwas Unauflösbares bleibt immer. Auch bei mir. Das hat für mich etwas Tröstliches."

aus: "Kinder aus Arbeiterfamilien kennen eine andere Grundnot" von Birgit Schmid - Neue Zürcher Zeitung 16.8.2025