Margaret Atwood: Sprache moralisch benutzt

"Wir haben Worte, um Dinge zu beschreiben, aber welche Worte wählen wir? Sagen wir: 'Das ist ein Unkraut' oder sagen wir: 'Das ist eine Blume'? Das Unkraut wollen wir nicht in unserem Garten, die Blume schon. Man trifft eine moralische Entscheidung: Diese Pflanze ist gut, jene schlecht. Und unsere Sprache ist durchdrungen von moralischen Vorstellungen von Gut und Böse."

aus: "Gläubige und Opportunisten sind das ideale Team im Totalitarismus" von Martina Läubli - Neue Zürcher Zeitung 3.11.2019