Martin Moszkowicz: Was KI nicht kann

Er war Produzent bei Constantin Film und Vorstandschef, aber eigentlich wollte er Journalist werden. Michael Hanfeld fragt Martin Moszkowicz :

Ihr Geschäft lebt von der Kraft der Kreativen. Die sehen sich nicht zuletzt von Künstlicher Intelligenz bedroht. Was bedeutet diese für Ihr Geschäft?

"Den menschlichen Schöpfungsprozess wird die KI nie ersetzen. Aber sie wird nicht-schöpferische Arbeit erledigen, das leistet sie längst. Wir nutzen beispielsweise KI in der Postproduktion in vielen Varianten, ob es die Darstellung großer Menschenmengen ist im Bereich der Visual Effects oder bei der Sprachsynchronisation mit Originalstimmen. Wir haben gerade eine Produktion im Kino - "Neue Geschichten vom Pumuckl" - bei der wird  die Stimme von Hans Clarin künstlich hergestellt. Hans Clarin ist bedauerlicherweise schon vor einiger Zeit gestorben, aber seine Stimme wird - mit KI - zum Leben erweckt. Mit KI könnten Sie heute Robert de Niro auf Deutch synchronisieren mit seiner eigenen Stimme. Ist alles von dem, was wir mit KI leisten können, wünschenswert? Ich weiß es nicht.

aus: "Ich hoffe, wir begreifen, was das "Nie wieder" bedeutet" von Michael Hanfeld - Frankfurter Allgemeine Zeitung 24.11.2023