Serhij Zhadan: "Die meisten Geschichten sind real"
Anfang des Jahres erschien im Suhrkamp Verlag der Band "Keiner wird um etwas bitten" mit Erzählungen aus dem Kriegsgebiet der Ukraine von Serhij Zhadan. Sandra Kegel von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat den Schriftsteller, der mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde und sich freiwillig zum Militär gemeldet hat, um seine Heimat zu verteidigen, gefragt: "Sind dieses Geschichten fiktiv?"
"Nein, die meisten Geschichten sind real. Natürlich sind Handlungsstränge, Orte und Personen auf die eine oder andere Weise zusammengesetzt. Aber die Geschichten haben sich fast alle so zugetragen. Und die Situationen sind typisch. Ich wollte über den Krieg schreiben aus der Sicht von Menschen, die überlebt haben und versuchen, sich den neuen Umständen anzupassen. Was es heißt, ein Leben zu führen, das vom Tod beherrscht wird. Darauf war niemand vorbereitet. Damit müssen wir jetzt umgehen."
aus: "Die Sprache ist stärker" von Sandra Kegel - Frankfurter Allgemeine Zeitung 22.3.2025