Viktoria Amelina: Sprache im Krieg

Bevor die ukrainische Schriftstellerin Am 22.6.23 wurde die ukrainische durch einen russischen Raketenangriff tödlich verletzt. Sie hatte mit der Menschenrechtsorganisation Truth Hounds zusammengearbeitet und  schrieb ein Buch über russische Kriegsverbrechen und die Schicksale ukrainischen Frauen. Das in einem Versteck vergrabene Tagebuch ihres Schriftstellerkollegen Wolodymyr Wakulenko gab sie als Buch heraus und schrieb das Vorwort dazu. Er war von den russischen Besatzern entführt und getötet worden. Nun ist sie selber ein Opfer des russischen Kriegs gegen die Ukraine geworden. Hier die Zeilen ihres letzten Gedichts mit dem Titel

"Keine Dichtung  -  Die Realität des Krieges / verschlingt die Satzzeichen /die fortlaufende Geschichte die Zusammenhänge verschlingt sie / als hätte ein Geschoss die Sprache getroffen / Gesplitterte Sprache / klingt nach Dichtung / ist aber keine / Und auch das hier ist keine / Sie ist als Freiwillige / Im Einsatz in Charkiw."

aus: "Als hätte ein Geschoss die Sprache getroffen" von Kerstin Holm - Frankfurter Allgemeine Zeitung 4.7.2023