Wilhelm Genazino über Optimismus für Antihelden

Wilhelm Genazino auf die Frage: Wäre Lebensklugheit nicht ein schönes Geschenk  für den typischen Antihelden Ihrer Romane?

„Das muss ich mir sehr gut überlegen, weil ich damit natürlich unerträglich viel Optimismus verbreiten würde und außerdem etwas Entscheidendes fehlen würde – nämlich das Verranntsein. Der optimistische Mensch ist nicht verrannt, er ist auch nicht leidenschaftlich. Der optimistische Mensch ist ein Rentner, der froh ist, dass er eine gute Rente hat, gesund ist und der jetzt auf seinen ersten Gehirnschlag wartet.“

aus: „Umgeben von Lebensmüll" – von Thomas David – Cicero 7/2011